Dieser Artikel erschien erstmals im November 2015. Im Oktober 2020 habe ich ihn ergänzt und aktualisiert, so dass alle Entfernungsmesser, die aus den Praxistests nachweislich für lange Distanzen im Freien taugen, aufgeführt sind.
Wie weit kann man mit einem Laser-Entfernungsmesser messen?
Bei den Modellen von Bosch steckt die maximal messbare Distanz in der Modellbezeichnung. Das heisst der PLR 15 schafft 15 Meter und der GLM 80 reicht 80 Meter weit.
Den PLR 15 konnten wir in unserem Test sogar bis 15,99 m einsetzen, bei einer noch längeren Distanz wird ihm vermutlich von der Software Einhalt geboten.
Die maximal messbare Distanz spielt in der Praxis aber eine untergeordnete Rolle, weil sie nur unter optimalen Bedingungen erreicht wird. Tatsächlich gibt es Fälle, in denen man schon mit einer viel kleineren möglichen Messdistanz zufrieden sein muss. Wenn man im Freien messen muss und dazu noch die Sonne scheint, ist der Laserpunkt öfters nur sehr schwer zu erkennen. Dann spielt die maximal mögliche Distanz des Entfernungsmessers kaum mehr eine Rolle, sondern nur noch die Bedingungen vor Ort.
Messen per Laser ohne spezielle Hilfsmittel
Auch der Laserentfernungsmesser beeinflusst die mögliche Messweite im Freien. Hier ist nicht die maximale Distanz gemeint, wie sie die Hersteller angeben, sondern die Distanz, bis zu der der Laserpunkt erkannt werden kann. Hier gibt es durchaus deutlich sichtbare Unterschiede zwischen den Herstellern bzw. Modellen.
In einem Vergleich eines aktuellen Modells von einem günstigen chinesischen Anbieter mit einem Einsteiger-Modell von Bosch Professional bzw. dem günstigsten Leica-Gerät (Disto D1) haben wir die Sichtbarkeit des Zielpunkts untersucht.
Weil die quantitative Untersuchung der Helligkeit bzw. der Sichtbarkeit des Lasers kaum möglich ist, wurde der Vergleichstest als direkter Vergleich der Geräte durchgeführt.
Der chinesische Hersteller wirbt auf der Verpackung, dass in gleissendem Sonnenlicht gemessen werden kann.
Im direkten Vergleich mit dem Bosch oder Leica Distanzmesser zeigt sich rasch, dass der Laserpunkt des günstigen Entfernungsmessers aus China weniger klar erkennbar ist und über längere Distanz klar schlechter sichtbar ist.
Damit hält dieser Laserentfernungsmesser nicht, was die Verpackung verspricht. Dieser Vergleich der Sichtbarkeit der Zielpunkte in einer hellen Umgebung geht klar an die Markenhersteller Leica und Bosch. Wer im Bereich zwischen ca. 7 und 25 m im Freien messen will und nicht nur während der Dämmerung oder nachts arbeitet, sollte sich für einen Markendistanzmesser entscheiden.
Für noch grössere Entfernungen draussen und im Hellen werden nachfolgend Geräte mit digitalen Zielsuchern empfohlen.
Hilfsmittel für den Aussenbereich
Mit einer Lasersichtbrille kann man die Sichtbarkeit des Laserpunktes etwas verbessern und so die mögliche Distanz nicht des Messgeräts sondern des Anwenders etwas steigern. Bei hellen Bedingungen vor allem im Freien schafft man so vielleicht ein paar Meter mehr.
Entfernungsmesser, die auch bei langen Distanzen und Sonnenschein funktionieren
Wenn man häufig unter solch ungünstigen Bedingungen messen muss, lohnt es sich einen Blick auf die LEICA Disto Distanzmesser zu werfen. Die Disto X4, D510, D810 sowie S910 verfügen über einen Zielsucher mit 4-fach Zoom. Diese Kamera ist auf den Zielbereich des Lasers gerichtet und weist ein Fadenkreuz auf, das das anvisierte Ziel auch dann zeigt, wenn der Laser gar nicht aktiviert wurde. Auch der Bosch GLM 120 C weist eine Kamera mit Zielsucher auf.
So kann man auch bei ungünstigen Lichtbedingungen mit hoher Genauigkeit messen. Dieser grosse Vorteil zeigt sich vor allem dann, wenn im Aussenbereich bei Sonnenschein gemessen werden soll. Auch dann, wenn man mit blossem Auge den Laserzielpunkt nicht sehen kann, lässt sich das Ziel klar im Fadenkreuz des Displays erkennen.
Im Display sieht man unter fast allen Bedingungen den Zielpunkt des aktivierten Lasers. Ab einer schon recht kleinen Entfernung sitzt der Punkt genau in der Mitte des Fadenkreuzes. Selbst dann, wenn man wegen besonders heller Sonneneinstrahlung den Punkt nicht sehen sollte, hilft es sehr, dass man weiss, dass der Bereich im Fadenkreuz anvisiert wird. Selbst dann können Messungen erfolgreich sein. Ohne die Hilfe des digitalen Zielsuchers wäre es völlig unmöglich mit einem Laserentfernungsmesser die Distanz zu solch einem sonnenbeschienenen Punkt zu messen, wenn es sich um eine grössere Entfernung als ca. 10m handelt. Das Problem des nicht sichtbaren Laserzielpunkts wurde hier sehr praxistauglich gelöst.
Der Zielsucher hat ein Zoom, mit dem das Bild in zwei Schritten je zweifach vergrössert werden kann. Daneben kann die Helligkeit eingestellt werden, so dass der Zielsucher für fast alle Bedingungen gerüstet ist.
In der Diskussion mit anderen Nutzern von Entfernungsmessern habe ich immer wieder Argumente gehört wie:
- Den Zielsucher brauche ich nicht, weil ich in der Dämmerung im Freien messe.
- Einen digitalen Zielsucher benötige ich nicht, weil mein Gerät verfügt über Kimme und Korn zum anvisieren eines Ziels.
Ich denke, dass alle die einen Laserentfernungsmesser beruflich einsetzen, nicht warten können, bis Dämmerlicht herrscht. Die Wartezeit auf einer Baustelle bezahlt ja kein Kunde. Und im Hochsommer bin ich dann doch froh, wenn ich bei Dämmerlicht am Morgen noch nicht vor Ort sein muss bzw. die Abenddämmerung mit etwas noch angenehmerem wie Grillen oder dem Feierabendbier verbringen kann.
Der Vergleich von Kimme und Korn mit dem digitalen Zielsucher bringt nichts. Beide Zielhilfsmittel sind so unterschiedlich in Bezug auf die Genauigkeit, dass ein Vergleich nichts bringt. Kimme und Korn ist besser als gar nichts; ich vertraue dieser Methode aber nicht, wenn ich den Laserpunkt nicht sehen kann.
Für lange Entfernungen ideal: Leica Disto D510
Für lange Entfernungen und bei ungünstigen äusseren Bedingungen wie hellen Sonnenschein und wenig reflektierende Zieloberflächen) kann man den Disto D510 auf den Long Range (LR) Modus umstellen. Ist der Entfernungsmesser im LR Modus, werden im Display die Buchstaben “LR” angezeigt. Erhält man bei Messungen im normalen Modus Fehlermeldungen, dass zu wenig Signal zurückkommt, dann empfiehlt sich der Long Range Modus, in dem die Messzeit auf maximal 7 Sekunden verlängert wird. Es ist einleuchtend, dass ein Stativ im LR Modus benutzt werden sollte.
In meiner beruflichen Praxis heisst das: Bei Sonnenschein und Aussenaufnahmen greife ich immer zum Leica Disto D510 und lasse die anderen Entfernungsmesser im Regal.
Fazit:
Wer öfters draussen und bei Sonnenschein Entfernungen messen möchte, sollte sich auf jeden Fall die Leica Disto-Geräte mit Zielsucher und 4-fach Zoom genauer ansehen. Im einzelnen bieten diese Leica-Geräte den optischen Zielsucher per Kamera: Disto X4, Disto D510, Disto D810 und BLK3D.
Diese Funktion ist unter solchen besonders hellen Bedingungen Gold wert.
Auch der BOSCH GLM 120 C bietet diese Funktion.
Wie weit kann man mit einem Laser-Entfernungsmesser messen?
Bei den Modellen von Bosch steckt die maximal messbare Distanz in der Modellbezeichnung. Das heisst der PLR 15 schafft 15 Meter und der GLM 80 reicht 80 Meter weit.
Den PLR 15 konnten wir in unserem Test sogar bis 15,99 m einsetzen, bei einer noch längeren Distanz wird ihm vermutlich von der Software Einhalt geboten.
Die maximal messbare Distanz spielt in der Praxis aber eine untergeordnete Rolle, weil sie nur unter optimalen Bedingungen erreicht wird. Tatsächlich gibt es Fälle, in denen man schon mit einer viel kleineren möglichen Messdistanz zufrieden sein muss. Wenn man im Freien messen muss und dazu noch die Sonne scheint, ist der Laserpunkt öfters nur sehr schwer zu erkennen. Dann spielt die maximal mögliche Distanz des Entfernungsmessers kaum mehr eine Rolle, sondern nur noch die Bedingungen vor Ort.
Messen per Laser ohne spezielle Hilfsmittel
Auch der Laserentfernungsmesser beeinflusst die mögliche Messweite im Freien. Hier ist nicht die maximale Distanz gemeint, wie sie die Hersteller angeben, sondern die Distanz, bis zu der der Laserpunkt erkannt werden kann. Hier gibt es durchaus deutlich sichtbare Unterschiede zwischen den Herstellern bzw. Modellen.
In einem Vergleich eines aktuellen Modells von einem günstigen chinesischen Anbieter mit einem Einsteiger-Modell von Bosch Professional bzw. dem günstigsten Leica-Gerät (Disto D1) haben wir die Sichtbarkeit des Zielpunkts untersucht.
Weil die quantitative Untersuchung der Helligkeit bzw. der Sichtbarkeit des Lasers kaum möglich ist, wurde der Vergleichstest als direkter Vergleich der Geräte durchgeführt.
Der chinesische Hersteller wirbt auf der Verpackung, dass in gleissendem Sonnenlicht gemessen werden kann.
Im direkten Vergleich mit dem Bosch oder Leica Distanzmesser zeigt sich rasch, dass der Laserpunkt des günstigen Entfernungsmessers weniger klar erkennbar ist und über längere Distanz klar schlechter erkennbar ist.
Hilfsmittel für den Aussenbereich
Mit einer Lasersichtbrille kann man die Sichtbarkeit des Laserpunktes etwas verbessern und so die mögliche Distanz nicht des Messgeräts sondern des Anwenders etwas steigern. Bei hellen Bedingungen vor allem im Freien schafft man so vielleicht ein paar Meter mehr.
Entfernungsmesser, die auch bei langen Distanzen und Sonnenschein funktionieren
Wenn man häufig unter solch ungünstigen Bedingungen messen muss, lohnt es sich einen Blick auf die LEICA Disto Distanzmesser zu werfen. Die Disto D410, D510, D810 sowie S910 verfügen über einen Zielsucher mit 4-fach Zoom. Diese Kamera ist auf den Zielbereich des Lasers gerichtet und weist ein Fadenkreuz auf, das das anvisierte Ziel auch dann zeigt, wenn der Laser gar nicht aktiviert wurde.
So kann man auch bei ungünstigen Lichtbedingungen mit hoher Genauigkeit messen. Dieser grosse Vorteil zeigt sich vor allem dann, wenn im Aussenbereich bei Sonnenschein gemessen werden soll. Auch dann, wenn man mit blossem Auge den Laserzielpunkt nicht sehen kann, lässt sich das Ziel klar im Fadenkreuz des Displays erkennen.
Im Display sieht man unter fast allen Bedingungen den Zielpunkt des aktivierten Lasers. Ab einer schon recht kleinen Entfernung sitzt der Punkt genau in der Mitte des Fadenkreuzes. Selbst dann, wenn man wegen besonders heller Sonneneinstrahlung den Punkt nicht sehen sollte, hilft es sehr, dass man weiss, dass der Bereich im Fadenkreuz anvisiert wird. Selbst dann können Messungen erfolgreich sein. Ohne die Hilfe des digitalen Zielsuchers wäre es völlig unmöglich mit einem Laserentfernungsmesser die Distanz zu solch einem sonnenbeschienenen Punkt zu messen, wenn es sich um eine grössere Entfernung als ca. 10m handelt. Das Problem des nicht sichtbaren Laserzielpunkts wurde hier sehr praxistauglich gelöst.
Der Zielsucher hat ein Zoom, mit dem das Bild in zwei Schritten je zweifach vergrössert werden kann. Daneben kann die Helligkeit eingestellt werden, so dass der Zielsucher für fast alle Bedingungen gerüstet ist.
In der Diskussion mit anderen Nutzern von Entfernungsmessern habe ich immer wieder Argumente gehört wie:
- Den Zielsucher brauche ich nicht, weil ich in der Dämmerung im Freien messe.
- Einen digitalen Zielsucher benötige ich nicht, weil mein Gerät verfügt über Kimme und Korn zum anvisieren eines Ziels.
Ich denke, dass alle die einen Laserentfernungsmesser beruflich einsetzen, nicht warten können, bis Dämmerlicht herrscht. Die Wartezeit auf einer Baustelle bezahlt ja kein Kunde. Und im Hochsommer bin ich dann doch froh, wenn ich bei Dämmerlicht am Morgen noch nicht vor Ort sein muss bzw. die Abenddämmerung mit etwas noch angenehmerem wie Grillen oder dem Feierabendbier verbringen kann.
Der Vergleich von Kimme und Korn mit dem digitalen Zielsucher bringt nichts. Beide Zielhilfsmittel sind so unterschiedlich in Bezug auf die Genauigkeit, dass ein Vergleich nichts bringt. Kimme und Korn ist besser als gar nichts; ich vertraue dieser Methode aber nicht, wenn ich den Laserpunkt nicht sehen kann.
Für lange Entfernungen ideal: Leica Disto D510
Für lange Entfernungen und bei ungünstigen äusseren Bedingungen wie hellen Sonnenschein und wenig reflektierende Zieloberflächen) kann man den Disto D510 auf den Long Range (LR) Modus umstellen. Ist der Entfernungsmesser im LR Modus, werden im Display die Buchstaben “LR” angezeigt. Erhält man bei Messungen im normalen Modus Fehlermeldungen, dass zu wenig Signal zurückkommt, dann empfiehlt sich der Long Range Modus, in dem die Messzeit auf maximal 7 Sekunden verlängert wird. Es ist einleuchtend, dass ein Stativ im LR Modus benutzt werden sollte.
In meiner beruflichen Praxis heisst das: Bei Sonnenschein und Aussenaufnahmen greife ich immer zum Leica Disto D510 und lasse die anderen Entfernungsmesser im Regal.
Elmar meint
Man könnte auch ein Update verfassen, denn Leica bietet jetzt auch im Mittelsegment sehr robuste Laser für Handwerker an, ebenfalls mit Kamerafunktion X4.
admin meint
Hallo Elmar
Vielen Dank für den Kommentar. Du schneidest da ein ganz spannendes Thema an.
Die Ankündigung des Leica Disto X4 habe ich sehr wohl gesehen und bin schon sehr auf diesen Laserentfernungsmesser gespannt. So weit ich weiss, ist der X4 noch nicht verfügbar und noch heisst es abwarten.
Übrigens auch der Disto D510 ist erstaunlich robust. Mit IP 65 kann er viel einstecken. Den Falltest aus 2 m Höhe habe ich bisher noch nicht gemacht, dazu bin ich zu sehr auf diesen Distanzmesser angewiesen. Schliesslich misst er unter hellen Bedingungen dank der Kamerafunktion bislang fast konkurrenzlos gut.
Umso mehr interessiert mich der Disto X4 und auch Bosch hat mit dem GLM 120 C ein Gerät mit Kamera in der Pipeline.
Es tut sich also einiges und ich will die neuen Geräte möglichst bald testen. Schliesslich ist der Anspruch dieser Webseite aktuelle, nützliche und echte Tests von Laserentfernungsmessern für alle Interessierten bereit zu stellen.