Für die meisten Messinstrumente legen die Hersteller fest, welcher Standard für die Staub- und Wasserbeständigkeit erreicht werden soll. Der für diesen Zweck am weitesten verbreitete Standard ist die IP-Norm. Wenn man die IP-Angaben entschlüsseln kann, dann kann man daraus schliessen, wie ruppig mit dem Entfernungsmesser umgegangen werden darf. Schadet im Regen? Kann er unter dem Wasserhahn gereinigt werden? Kann man das Lasermessgerät bei starker Staubentwicklung benutzen?
Einer der beliebtesten jedoch nicht der einzige Weg, um das Ausmass des Schutzes gegen Staub und Wasser zu bestimmen, ist der IP-Standard. IP oder Ingress Protection beziehungsweise International Protection ist ein Standard des Europäischen Komitees für Normung. Damit können die Hersteller die Eignung ihrer elektronischen Geräten für äussere Bedingungen wie Staub und Wasser transparent darstellen. Mit dieser Einstufung ist es einfach mit einem Blick auf den Wert des IP-Standards festzustellen, wie gut ein Modell unter bestimmten Umgebungsbedingungen arbeiten kann.
Die Widerstandsklasse des Geräts zeigt sich in den beiden Zahlen der zugehörigen IP-Kennung (z.B. IP66). Je höher die Zahl desto höher ist das Schutzniveau. Die erste Zahl (0-6) bestimmt das Niveau des Schutzes gegen Eindringen in das Gehäusematerial. Die zweite Ziffer (0-9) beinhaltet die Wasserdichtigkeit des Gehäuses. Selten kommt es auch vor, dass eine der Zahlen durch den Buchstaben „X“ ersetzt wird.
Dies bedeutet, dass das Gerät über keinen Schutz gegen Fremdkörper (z. B. IPX6 ) verfügt. Sehr selten wird als Ergänzung der normalen IP eine dritte Stelle (0-10) angegeben, die ein Mass für den Aufprallschutz darstellt.
Jeder Hersteller von Messtechnik ist bemüht, die IP-Standards seiner Hardware zu erhöhen. In dieser Hinsicht sind die Leica Laser-Entfernungsmesser interessant. Sie erreichen teilweise den IP65-Standard und bieten somit hohen Widerstand gegen Staub, Wasser und Stösse. Das erste Modell der Schweizer war der Laserentfernungsmesser Disto DXT, der inzwischen vom Disto X310 abgelöst wurde. Dieser ist einer der wenigen Laser-Entfernungsmesser auf dem Markt mit dem hohen Widerstand von IP65. Auch der neue Disto D 510 erreicht diese Widerstandswerte. Solche Modelle können an Orten eingesetzt werden, die zuvor für Laser-Entfernungsmesser unzugänglich waren, wie z. B. im Regen, Bergwerk, Wasser- oder Abwasserkanälen.
Wie schon angesprochen gibt es noch andere spezifische Standards für die Widerstandsfähigkeit von Geräten. Unternehmen aus den USA verwenden häufig die Standards US-Militärs. Das US-Verteidigungsministerium hat mit den so genannten MIL-STD-810-Standards eine Reihe von technischen Richtlinien zum Testen von elektronischen Geräten (militärische und zivile) in Bezug auf ihre Resistenz gegenüber verschiedenen Umweltbedingungen geschaffen.
Was sollten Sie in Sachen Widerstandsfähigkeit mitnehmen?
- Berücksichtigen Sie die Umgebung, in der Sie arbeiten werden, schon bei der Auswahl der Messinstrumente
- Zu geringe IP-Werte können zu Materialschäden durch Staub oder Wasser führen
- Es kann sich lohnen, etwas Schutz als Reserve zu kaufen. Denn wer weiss schon, ob er nicht schon morgen im Regen messen muss
- Leider ist ein hoher IP-Standard nicht gratis. Resistenz gegen Staub, Wasser und Stürze en beeinflusst den Preis eines Laserentfernungsmessers erheblich. Für ein robustes Messgerät muss man im Vergleich zu gewöhnlichen Geräten mehr ausgeben. Falls der Entfernungsmesser aus der Hosentasche fällt und das konventionelle Gerät dann nicht mehr funktionieren sollte, hätte sich die Zusatzinvestition in einen robusteren Distanzmesser gelohnt.
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