Bosch hat 2020 und 2021 eine ganze Serie von neuen Messgeräten in der Professional Linie herausgebracht. Als erstes Gerät kam ein Rotationslaser auf dem Markt. ausserdem gab es einen neuen Linienlaser, einen Kombilaser und ein weiteren Thermodetektor. Wir werfen hier einen genaueren Blick auf einen bzw. zwei neue Laserentfernungsmesser. Die Laserentfernungsmesser heissen GLM 50-27 CG Professional und Bosch GLM 50-27 C. Doch zuerst mehr über die ganze Serie an Messgeräten.
Alle diese Geräte haben besondere Eigenschaften, die sie für das harte Dasein auf der Baustelle besonders wappnen.
Die wichtigsten Punkte, auf die Bosch bei der Entwicklung viel Wert gelegt hat, sind:
- Stossbeständigkeit
Die Geräte sind so ausgelegt, dass holprige Transportwege oder auch Stürze keine Schäden verursachen sollen.
Um dies zu erreichen, wurden die Gehäuse konstruktiv angepasst, indem sie mit Rippen- oder Wabenstrukturen verstärkt wurden. Daneben wird das ABS-Gehäuse durch eine an kritischen Stellen dicke Gummiummantelung, die besonders stossdämpfend wirkt, geschützt. Die Tastaturbereiche sind konstruktiv durch „Wülste“ oder vorstehende Gehäusekanten geschützt, so dass Stürze kaum auf die Tastatur einwirken können. Ausserdem wird für die Tastatur reissfestes Silikon verwendet. - Wasser- und Staubschutz
Der Schutz gegen diese Einwirkungen wird mit dem IP-Wert dargestellt. Damit können die Geräte auch im Freien bei Regen eingesetzt werden oder bei Verschmutzungen einfach unter dem Wasserhahn gereinigt werden. Es spielt auch keine Rolle, wenn das Gerät mit schmutzigen Fingern oder Handschuhen bedienet wird.
Diesen hohen Schutz erreicht Bosch durch umlaufende Gummidichtungen zwischen den Gehäuseschalen und wasserfest verklebte Bauteile. Mechanische Schalter haben einen Silikonschutz und USB-Schnittstellen sind abgedichtet. - hohe Präzision
Die Genauigkeit der Geräte ist die Voraussetzung für eine hohe Qualität der Projekte bei denen sie eingesetzt werden.
Wichtig ist dass die Geräte vor der Auslieferung in einer Geräteendprüfung getestet werden und dass Kalibrierungsverfahren eingesetzt werden, die ein präzises Funktionieren auch unter extremen Bedingungen ermöglichen. Natürlich müssen höchste Fertigungsstandards mit geringsten Toleranzen eingesetzt werden. - Härtetests
Mit den Messgeräten werden harte Tests durchgeführt, die das Material nicht schonen.
Wenn mein Laserentfernungsmesser runterfällt, mache ich immer einen Funktions- und auch einen Genauigkeitstest. Blindes Vertrauen ist hier fehl am Platz. Vertrauen ist gut eine Kontrolle der Messgenauigkeit ist besser.
Bosch führt die folgenden Tests durch- Temperaturtests
Bei Tests in der Klimakammer müssen die Geräte auch unter sehr kalten oder heissen Bedingungen beweisen, dass alle Funktionen ohne Einschränkungen klappen.
- Falltests
Wiederholte Stürze aus unterschiedlichen Höhen und auf die sensiblen Stellen der Messgeräte sollen Schwachstellen aufzeigen. - Spritzwasser- und Staubschutz
Die Geräte müssen Staub- und Wasserattacken überstehen. - Vibrationstests
Die Geräte werden stundenlang auf Rüttelplatten durchgeschüttelt und müssen danach tadellos funktionieren.
- Temperaturtests
GLM 50-27 CG und GLM 50-27 C Professional
Mit diesen Modellbezeichnungen sind 2 neue Laserentfernungsmesser erschienen.
Der GLM 50-27 C ist eine Weiterentwicklung des GLM 50 C, der einiges noch besser macht als der Vorgänger. Der GLM 50-27 CG ist bis auf den Laser gleich wie der Namensvetter ohne das „G“, das für green steht.
Wo liegen die Unterschiede zum GLM 50 C?
- Er bietet ein akustisches und ein Vibrationssignal, wenn eine Messung erfolgreich war.
- Er ist widerstandsfähiger, denn er hält Stürze aus 1.5 m aus und erreicht IP 65. Die Gummiummantelung sorgt ausserdem dafür, dass er gut in der Hand liegt und rutschsicher auch bei nassen oder schwitzigen Händen ist.
- Der GLM 50-27 C erreicht eine längere Batterielaufzeit.
- Das Farbdisplay und die Inhalte der Anzeigen sind weiter verbessert, obwohl sie schon beim Vorgänger sehr gut waren. Eine Hilfefunktion ist im Gerät integriert.
Vorteile des grünen Lasers beim GLM 50 CG Professional
Beim GLM 50-27 CG steht das „G“ für „green“. Hier ist kein besonders umweltfreundlicher Laserentfernungsmesser gemeint, sondern einer mit einem grünen Laser, der unter hellen Bedingungen vermutlich besser erkennbar ist. Hier wird interessant, ob „grün“ besser ist als ein Gerät mit Zielsucherkamera (z.B. der GLM 120 C).
Der Vorteil des „CG“ liegt im grünen Laser. Dieser hat eine Wellenlänge von 515 nm statt der bei den roten Lasern üblichen 635 nm.
- Die Sichtbarkeit des grünen Lasers ist besser, weil das menschliche Auge grüne Farbe besser wahrnehmen kann als rote. Grün liegt ungefähr in der Mitte des Spektrums, das von Menschen gesehen werden kann und wird daher besonders gut gesehen.
- Der grüne Laser kann vor allem bei hellen Bedingungen in Innenräumen bessere Genauigkeit und Flexibilität bieten, weil der Laserpunkt besser gesehen wird.
- Abhängig von der Oberfläche des Ziels und den Sichtbedingungen kann die nutzbare Distanz beim grünen Laser grösser sein als beim roten Strahl.
Testerfahrungen mit dem grünen Laser
Bei der Sichtbarkeit von Laserpunkten gibt es Unterschiede. Auch Laserentfernungsmessern mit rotem Laser sind nicht gleich gut sichtbar, wie der Quervergleich zeigt. Damit der Test fair ist, haben wir für den Vergleich ein hochwertiges, modernes Gerät eingesetzt, nämlich den Bruder des Testmodells: den GLM 50-27 C – also das etwas günstigere Modell mit rotem Laser, das ansonsten identisch zum „CG“ ist.
Beim ersten Test im Aussenbereich bei Sonnenschein, konnte ich keinen relevanten Unterschied feststellen. Je nach anvisierter Oberfläche ist der Zielpunkt auf eine Distanz von ca. 10m sichtbar. Im direkten Vergleich konnte ich keinen deutlichen Unterschied zwischen rot und grün feststellen.
Im zweiten Test wurden die Geräte im Innenbereich über eine Distanz von 48m auf eine Betonoberfläche getestet. Über diese Distanz, die fast der Maximalentfernung entspricht, ist der grüne Laserpunkt besser erkennbar als der rote. Das lässt sich auch auf den Fotos zu diesen Messungen erkennen. Der rote Punkt war bei diesem Test weniger gut erkennbar, jedoch hätte ich diese Messung mit dem roten Laser ohne grössere Probleme vornehmen können.
Die „2“ in der 27 der Bezeichnung steht für die zweite Generation des GLM 50 C.
Gibt es ausser der Farbe des Lasers weitere Unterschiede zwischen den beiden GLM 50-27 Modellen?
- Die Farbe der Auslösetaste für die Messung ist unterschiedlich und weist so auf die Farbe des Lasers hin.
- Die Verpackung des „CG“ ist grösser. Diesen gibt es in zwei Versionen: mit Alkaline-Batterien und mit einem Akku. Der GLM 50-27 CG mit 3.7V Akku erfordert die voluminösere Verpackung, weil dann Akku und Ladekabel zum Lieferumfang gehören. Auserdem kann die unterschiedliche Grösse der Verpackung helfen, dass die Geräte in Läden besser unterschieden werden können und Verwechslungen vermieden werden.
Fazit zum Bosch GLM 50-27 CG
Hier wird nur auf den grünen Laser eingegangen. Die anderen, vielen Vorteile des GLM 50-27 CG teilt er sich bei seinem Schwestermodell ohne das „G“; die dort genannten Vorteile gelten uneingeschränkt auch für den CG, der einen Aufpreis von ca. EUR 20 kostet.
Es stimmt, dass der grüne Laser in einigen Situationen besser gesehen werden kann, als ein roter Laser. In vielen Einsatzfeldern wird man keinen Unterschied feststellen, wenn es aber in kritschen Situationen Vorteile für die Sichtbarkeit des grünen Lasers gibt, lohnen sich die Mehrkosten schnell.
Für den Einsatz im Freien bringt der grüne Laser keine grossen Vorteile; hier empfehle ich den GLM 120 C mit der eingebauten Kamera als Zielsucher.
Die unverbindliche Preisempfehlung von Bosch liegt OHNE Mehrwertsteuer bei EUR 199 für den GLM 50-27 CG, damit ist doch noch eine Preisdifferenz zum GLM 120 C, der mit der Kamerafunktion auf den grünen Laser verzichten kann.
Den Bosch GLM 50-27 CG Professional bestellen.
Noch ein weiterer Tipp: es lohnt sich die Preise für die Version mit Alkaline-Batterien mit der 3.7V Akku-Variante zu vergleichen. Zum Zeitpunkt dieses Tests gibt es die Akku-Version für 1 EUR weniger als die Alkaline-Version! Man bekommt also Akku und Ladekabel gewissermassen für den Minderpreis von 1 EUR und verliert dabei nur die zwei Alkaline Batterien, die man für wenig Geld jederzeit und fast überall kaufen könnte.